Sonderdruck, Dr. R. Masur
techniker dem Emergenzprofil eines natürlichen Zahnes nachgestaltet werden (Abb. 16). Die Kro- nen wurden aus Presskeramik (Creation CP, Willi Geller) hergestellt. Mit horizontalen Verschlusslei- sten, den sogenannten „Geller Flügeln“, wurde der Interdentalraum verkleinert und der Kontaktpunkt in Richtung zervikal und palatinal verlegt. Damit wurde den Studien von Tarnow et al. [6, 7] entspro- chen und das Ausfüllen des „Interdentalraums“ durch eine Papille ermöglicht (Abb 17). Die Schrau- benzugänge der Abutments wurden mit Kunststoff (Trim, Bosworth Co.) verschlossen und die Kronen adhäsiv mit Variolink (Ivoclar Vivadent) befestigt. Zum Schutz der Gingiva vor Zementüberschüssen wurde zuvor ein Faden in den Sulkus eingelegt, welchen wir nach Versäuberung der Zementreste wieder entfernten. Sowohl beim Einschrauben der Abutments als auch beim Einsetzten der Kronen kam es temporär zu einer deutlichen Anämie der periimplantären Weichgewebe. Aufgrund des ausreichenden Kno- 6 teamwork J Cont Dent Educ chen- und Weichgewebsvolumens im bukkalen Bereich der Implantate war jedoch kein Schaden der periimplantären Gewebe zu befürchten (Abb. 18). Kritisch anzumerken ist, dass eine Ausformung der Gewebe mit einem Langzeitprovisorium durch- aus sinnvoll gewesen wäre. Aus finanziellen Grün- den wurde jedoch davon abgesehen. Biologische Reaktion und Langzeitstabilität der periimplantären Gewebe Neben den beschriebenen chirurgischen Maßnah- men zur knöchernen und weichgewebigen Lager- bildung ist hier die optimale prothetische und zahn- technische Ausformung des Emergenzprofils sowie die Positionierung der Kontaktflächen der Kronen von Bedeutung. Ein weiterer entscheidender Punkt für eine langfristige und optimale Ästhetik ist die Gewebereaktion der Patientin. Auch wenn bei der Eingliederung der Kronen offene Interdentalräume – so genannte „black holes“ – vorhanden sind (Abb. 19), ist nach einem Zeitraum von bis zu sechs Abb. 17 Eine optimale Interdentalraumgestaltung mit den sogenannten „Geller Flügeln“ Abb. 16 Die Emergenzprofile wurden entsprechend denjenigen der natürlichen Zähne gestaltet Abb. 18 Durch die vitale autolo- ge Knochenbasis war kein Schaden durch die vorübergehend beim Einschrauben der Abut- ments entstehende Anämie zu befürchten Continuing Dental Education
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