Sonderdruck 2010, Nagel F. et al.

Sonderbeilage Implantatprothetik 05/2010 REDAKTION 6 Abb. 13 – Zementreste bei Zustand nach Im- plantatverlust durch Periimplantitis Abb. 14 – Sparsames Beschicken einer implan- tatgetragenen Krone mit Zement Dr. med. dent. Jan Spieckermann Kurzvita: 1997 Zahnärztliche Approbation, 2001 Dissertation, 2007 Fachzahnarzt für Oralchirurgie, 2008 Qualifiziert fortgebildeter Spezialist für Prothetik der DGZPW Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Plastische Operationen Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie Dr.med. U. Glase/Dr.med. U. Berger (Chemnitz) www.mkg-glase-berger.de Vielen Dank für die Mitarbeit des Labors: C1 Dentaltechnik Chemnitz. einschätzen können, welche hart- und weichgeweblichen Umbauvorgänge zu erwarten sind. Die periimplantäre Weich- gewebssituation der definitiven Versor- gung stellt sich 14 Monate nach Implanta- tion stabil dar (Abb. 12) . Eingliederung Bei derWahl derBefestigungder Suprakons- truktion kann zwischen einer Zementie- rung und einer Verschraubung gewählt werden. Bei Einzelzahnrekonstruktionen geht der Trend eindeutig in Richtung der Zementierung. Die Zementierung birgt im Vergleich zur Verschraubung den entschei- denden Vorteil der grazileren Suprakons- tuktion und somit ästhetischeren Versor- gung.Wird eine Suprakonstruktion zemen- tiert, so kann die Achsrichtung des Implan- tates von der Kronenachse abweichen und über das Abutment ausgeglichen werden. Schraubenkanäle stellen bei einer kera- misch verblendeten Suprakonstruktion Schwachpunkte und somit Sollbruchstel- len dar. Der Vorteil einer verschraubten Suprakonstruktion besteht darin, dass der Zahnersatz, zum Beispiel bei Lockerung der Suprakonstruktion, durch Lösen der Schraube einfacher entfernt werden kann. Allerdings sind Lockerungen der Abut- mentschrauben bei den meisten Implan- tatsystemen bei sachgerechter Verschrau- bung unter Verwendung eines definierten Drehmoments zu sehr seltenenKomplika- tionen geworden. Bei der Zementierung kommen, abhängig von den verwendeten Materialien der Suprakonstuktion, ver- schiedenste Zemente zum Einsatz. Wich- tig ist die sorgfältige Entfernung der Ze- mentüberschüsse aus dem Bereich der periimplantären Mucosa. Nicht alle peri- implantären Entzündungsprozesse sind auf Bakterien zurückzuführen; auch kön- nen subgingivale Zementreste zur Ent- zündung des periimplantären Gewebes mit folgendem Knochenabbau führen (Abb. 13) . Häufig reicht eine zirkulär auf- getragene 1-2 mm breite Zementschicht für eine ausreichende Retention und Dichtigkeit der Restauration (Abb. 14) . Nachsorge Grundvoraussetzung für einen langfristi- genTherapieerfolg sinddieÜbernahmedes Patienten in ein risikoadaptiertes Recall- programm und die Umsetzung einer effek- tiven Prophylaxestrategie. Neben der Kon- trolle und Aufrechterhaltung der suffizien- ten Mundhygiene sollte die prothetische Rekonstruktion auf Zementreste, Locke- rung der Aufbauteile und eingeschränkte Reinigungsmöglichkeit kontrolliert wer- den. Im Rahmen der Nachsorge sind Rönt- genkontrollenunerlässlich für dieDiagnos- tik einer möglichen Periimplantitis.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw