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WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG logo 38 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2016 logo 38 • das CAMLOG Partner-Magazin • Mai 2016 8 9 Die Ein-Jahres-Daten dieser Studie zeigen, dass das iSy System eine zuverlässige, zeit- und kostenef ziente Implantatversorgung für alle Alterskategorien ermöglicht. ZUSAMMENFASSUNG: RETROSPEKTIVE ANALYSE VON PATIENTENFÄLLEN MIT ISY IMPLANTATEN IN DREI ZAHNARZTPRAXEN: EIN-JAHRES-DATEN Einleitung Das iSy Implantatsystem steht für ein stan- dardisiertes und kostenef zientes Behand- lungskonzept. Ausgewählte Indikationen können mit iSy Implantaten zu einem gu- ten Preis-Leistungs-Verhältnis versorgt wer- den. Durch eine Reduktion der Anzahl der Komponenten zugunsten einer höheren Standardisierung - auch in den Behand- lungsabläufen - können die Therapie- kosten bei gleichbleibend hoher Qualität verringert werden. Die Standardisierungs- merkmale umfassen die Reduktion der chi- rurgischen Instrumente, die Standardisie- rung der Verbindungs-Innendurchmesser über alle Implantatgrößen bis hin zu den ganzheitlichen Implantatverkaufsets mit Einpatienten-Formbohrer, Implantat, Gin- givaformer und Multifunktionskappe. Die Behandlungsabläufe können durch das reduzierte Bohrprotokoll, durch Direct Pick- up des Implantats an der Implantatbasis, durch die transgingivale Einheilung, durch den Schnappmechanismus von Gingivafor- mer und Multifunktionskappe und durch Wegfall der Aufbereitung der Formbohrer zeit- und kostenef zient gestaltet werden. Ziel der Studie Mit dieser retrospektiven Studie wurden die Anwendung und der Erfolg des iSy Implantatsystems bei transgingivaler Ein- heilung im Praxisalltag überprüft. Material und Methode Unmittelbar nach der Markteinführung begannen die drei beteiligten Zahnarzt- praxen, Patienten mit iSy Implantaten zu versorgen. Nach zwei Jahren starteten die Autoren eine gemeinsame retrospektive Analyse aller Patienten, die zwischen Januar 2013 und September 2014 mit iSy Im- plantaten sowohl versorgt als auch pro- thetisch restauriert wurden. Alle Fälle mit ausreichendem Knochen- und Weich- gewebeangebot und mit transgingivaler Einheilung wurden eingeschlossen. Die Implantate wurden gemäß Herstellerpro- tokoll inseriert und die Nachkontrollen erfolgten nach dem Standardvorgehen in den jeweiligen Zentren.Die erhobenen Patienten- und Implantatdaten zur Chirur- gie, Restauration und die Überlebensrate wurden deskriptiv ausgewertet. Resultate Zwischen Januar 2013 und September 2014 wurden in den drei Zentren insge- samt 87 Patienten mit 166 Implantaten prothetisch versorgt. Das Durchschnittsalter lag bei 57.4 ± 19.2 Jahren (18-87 Jahre). Die Verteilung der Altersstruktur ist in Abb. 1 abgebildet. Rund die Hälfte der Patienten (54%) erhielten ein Einzelimplantat. Die weiteren Patienten wurden mit 2, 3, 4 oder 6 Implantaten versorgt. Die Implantate wurden in die Knochentypen 1, 2 und 3 sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer inseriert. Meist wurden verzögerte-, in wenigen Fällen aber auch Sofortimplan- tationen (5%) vollzogen. Alle Implantate wurden mithilfe der Multifunktionskappen abgeformt. Insgesamt 61% der Implantate wurden vor der nalen Restauration mit einem Provisorium versorgt, 23% unmittel- bar nach Insertion mit einem Sofortprovi- sorium. Alle Implantate wurden schliesslich in den 4 Standardindikationen Einzelzahn- krone, Brücke, Teilprothese und Vollpro- these versorgt. Einzelzahnversorgungen (63% der Patienten, 39% der Implantate) wurden vor allem bei Patienten der Alters- klassen 18-60 Jahre und vorwiegend im Seitenzahnbereich realisiert. Für die Voll- prothesen (25% der Patienten, 47% der Implantate) wurden im Frontzahnbereich und Bereich der ersten Molaren entweder 2 (19%), 4 (57%) oder 6 (10%) Implantate inseriert. Die restlichen 14% der Implan- tate wurden in bereits bestehende Voll- prothesen integriert. Vor allem die Pati- entengruppe über 60 Jahre wurde mit Vollprothesen versorgt (86%). Brücken waren bei 10% der Patienten (11% der Implantate) und Teilprothesen bei 2% aller Patienten (3% der Implantate) indiziert. Während für Voll- und Teilprothesen fast ausschließlich LOCATOR ® Abutments zur Anwendung kamen, wurden für Einzelkronen und Brücken mehrheitlich Titanbasen oder Universalabutments verwendet. Teils wur- den auch CAD/CAM gefertigte Abutments (DEDICAM) bei Einzelkronen und Vollpro- thesen verbaut (Abb. 2) . Die Patienten wurden in einem Beobachtungszeitraum von bis zu 23 Monaten nach Implantation untersucht. Drei Viertel der Implantate wa- ren zum Zeitpunkt der Analyse mindestens 6 Monate funktionell belastet. Der mittlere Zeitraum zwischen Belastung und letzter Nachkontrolle betrug 9.2 ± 4.8 Monate. Während den ersten 13 Wochen nach Implantation wurden 4 Frühmisserfolge registriert. Die kumulierte Überlebensrate über den Beobachtungszeitraum lag damit bei 98%. Bei weiteren 9 Implantaten traten Komplikationen auf, sechs davon waren auf die Prothetik bezogen. Diskussion/ Schlussfolgerung Diese retrospektive Analyse dokumentiert die Anwendung des iSy Implantatsystems und zeigt, dass das Konzept bei den vier Standardindikationen mit genügend Kno- chen und Weichgewebe sowie bei ausrei- chender Knochenqualität mit transgingivaler Einheilung erfolgreich funktioniert. Sowohl Sofortimplantationen als auch Sofortbelas- tungen konnten bei günstigen Vorausset- zungen durchgeführt werden. Die effektive Aufbereitung des Implantatbetts mit der reduzierten Bohrsequenz in allen drei Kno- chentypen schließt auf die gute Qualität und gute Schneidleistung der Einpatien- tenbohrer. Die hohe Überlebensrate von 98% ist vergleichbar mit ähnlichen Studien mit transgingivaler Einheilung [1], mit Im- plantaten mit konischen Verbindungen [3] oder mit Implantaten mit Promote ® Ober- ächen [2]. Zusammenfassend ermöglicht das iSy Konzept eine zuverlässige sowie zeit- und damit kostenef ziente Implantat- versorgung bei ausgewählten Fällen. [1] Esposito M, Grusovin MG, Chew YS, Coulthard P, Wor- thington HV: One-stage versus two-stage implant placement: A Cochrane systematic review of randomised controlled clinical trials: Eur J Oral Implantol 2009;Summer 2:91-99 [2] Nelson K, Semper W, Hildebrand D, Ozyuvaci H: A retro- spective analysis of sandblasted, acid-etched implants with reduced healing times with an observation period of up to 5 years. Int J Oral Maxillofac Implants 2008;23:726-732 [3] Schmitt CM, Nogueira-Filho G, Tenenbaum HC et al.: Performance of conical abutment (Morse Taper) connection implants: a systematic review. J Biomed Mater Res A 2014;102:552-574 LITERATUR Aus der Original-Publikation von Ulrici S, Barth T, Klenke J, Wolf M. WISSENSCHAFT / KLINISCHE FORSCHUNG Abb. 1 : Altersstruktur der Studienpatienten: Ausgeglichene Verteilung der Patientenpopulation auf die Alterskategorien. Beinahe die Hälfte der Population war jünger als 60 Jahre (49.4%). Tab. 1 : Kurzübersicht über die Patienten- und Implantatverteilung, die Indikationen und die Überlebensrate der Studie. Anzahl beteiligter Zentren 3 Anzahl Patienten 87 Zentrum 1 51 Zentrum 2 22 Zentrum 3 14 Implantate in Maxilla und Mandibula 166 Sofortimplantation 9 (5%) Sofortbelastung 38 (23%) Spätbelastung 128 (77%) Letzte Nachuntersuchung bis zu 2 Jahre Überlebensrate 98% Abb. 3 : Sonderdruck ZZI: www.camlog.de/sd-ulrici-zzi-2015 Abb. 2 : Verwendeter Abutmenttyp innerhalb der verschiedenen Restaurationen: Die meisten Implantate für Vollprothesen wurden mit LOCATOR ® Abutments versorgt; die Mehrheit bei Einzelkronen wurden mit Titanbasen versorgt. Original-Publikation in Deutsch und Englisch: Ulrici S, Barth T, Klenke J, Wolf M: Retros- pektive Analyse von Patientenfällen mit iSy Implantaten in drei Zahnarztpraxen: Ein-Jahres Daten./ Retrospective analysis of cases treated with iSy implants in three dental practices: one-year follow-up. Z Zahnärztl Implantol 2015;31:282-294 DOI 10.3238/ZZI.2015.0282-0294

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