Defektregeneration – ein Casebook

Defektregeneration – ein Casebook | 19 Erstveröffentlichung in „logo - das Camlog Partnermagazin“ # 43/2018, S. 16 -21 3. Die Implantate wurden primärstabil eingesetzt. Die anschließende Augmentation des Alveolarknochens in regio 11 wurde zur Rekonstruktion der bukkalen Wand mit dem Alveolarprotektor (Sonicweld®, KLS Martin, Tuttlingen) durchgeführt [35]. Nach der minimalinvasiven Präparation eines Mukoperiostlappens wurde der Alveoarprotektor in die präparierte Tasche geschoben. 5. Die Extraktionswunden wurden mit freien kombinierten BindegewebeSchleimhaut-Transplantaten, entnommen aus dem Gaumen, abgedeckt. Die Transplantate wurden etwa hälftig entepithelisiert, die Kombitransplantate mit dem Epithel tragenden Anteil auf die Alveolenöffnungen aufgelegt, der Bindegewebeanteil unter die vestibuläre Schleimhaut eingebracht und speicheldicht vernäht. 7. Im Labor erstellte der Zahntechniker eine Zirkonbrücke, zementiert auf Zirkoniumdioxid-Abutments, die mit CAD/CAM-Basen verklebt worden waren. Die Gestaltung des subgingivalen Anteils der Abutments sowie des Pontics sind essenziell für das Erzielen eines natürlichen Kronendurchtrittsprofils. Beim Röntgenkontrollbild zum Zeitpunkt der Eingliederung (li) und beim Follow-up nach drei Jahren (re) zeigen sich stabile Knochenverhältnisse. 4. Die „Jumping Distance“ von ca. 2 mm zur Stabilisierung der Knochenwandwurde ebenso mit bovinem Knochenersatzmaterial (MinerOss X) aufgefüllt wie die Augmentation in regio 11. Das Knochenersatzmaterial eignet sich sehr gut für das Alveolen-Management. Es lässt sich bei einer Partikelgröße von 250 μm bis 1000 μm einfach in die Defektstelle einbringen. 6. Die bilaminäre Versorgung des Bindegewebeanteils erhöht die Nutrition für die Transplantate und sichert damit die komplikationsfreie geschlossene Einheilung [36]. Neben einer besseren Integration kommt es sowohl vertikal als auch horizontal zur Weichgewebeverdickung und -stabilisierung. Bei der Freilegung, vier Monate nach Insertion, erfolgte die Weichgewebeverdickung mittels Rolllappen. Zum Zeitpunkt der Abformung stellte sich dieses befestigt und stabil dar. 8. Beim Follwo-up zeigt sich ein harmonischer Verlauf der Zahnfleischgirlande, die durch die Konturierung der Gingiva mit einem Diamanten für die Brückengliedauflage vor dem Einsetzen der Rekonstruktion unterstützt wurde. Bewährt hat sich die Stabilisierung der Knochenlamelle um Implantate mit langsam resorbierbaren Knochenersatzmaterialien, um sowohl den Knochenerhalt als auch die Gingivaadaption zu fördern.

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