Defektregeneration – ein Casebook

Defektregeneration – ein Casebook | 25 Erstveröffentlichung in „Dental Magazin“ - deutscher Ärzteverlag # 3/2021, S. 26 -31 3. Die initiale Resorption des Alveolarknochens war ausgeprägt. Ein Knochenaufbau sollte im zweitzeitigen Verfahren zwei Monate nach der Extraktion erfolgen. Um Dehiszenzen im OP-Bereich zu vermeiden, wurde die Schnittführung zur Freilegung des Alveolarknochens tief im Vestibulum mit Entlastungsinzisionen mesial an Zahn 21 und distal an 23 angelegt [45]. 5. Ein Mukosalappen wurde nach palatinal präpariert und die Knochenschale an die zu augmentierende Region angepasst. Um die Blutversorgung zu sichern, wurde ein mesialer und distaler Knochenkontakt angestrebt. Nachdem die Kanten abgerundet waren, wurde der Block mithilfe einer 6 mm langen Knochenschraube fixiert. Mit autologen Knochenspänen vermischt mit Blut aus dem OP-Bereich und MinerOss X wurde das alveoläre Defizit verfüllt. 7. Sechs Monate später stellte sich die Knochenheilung bei einer Röntgenkontrolle als sehr gut dar. Der Alveolarfortsatzknochen war anatomisch ausgeformt. Es zeigte sich eine stabile attached Gingiva. Vor der Insertion eines Ø 3,3 mm / L 11 mm CONELOG® SCREW-LINE Implantats wurde die Knochenschraube entfernt. Die Ovate-Pontic-Gestaltung des Brückenanhängers formte schon in der Einheilphase die periimplantäre Mukosa aus. 4. Mit einem Knochenspan, gewonnen aus der Retromolarregion im Unterkiefer (Piezosurgery®/Mectron), sollte das Knochendefizit in regio 22 im Sinne der Schalentechnik nach Khoury [46], aufgebaut werden. Um die mechanischen und osteogenetischen Eigenschaften zu nutzen, fiel die Entscheidung auf autologen Spenderknochen, der ausreichend zur Verfügung stand. 6. Um den Knochenaufbau während des Umbauprozesses zu schützen und das Eindringen von Weichgewebezellen zu verhindern, wurde eine reißfeste, langsam resorbierbare Kollagenmembran (Mem-Lok RCM) eingebracht. Die plastische Deckung erfolgte spannungsfrei. Nach regelgerechter Wundheilung konnte die Naht nach zwei Wochen entfernt werden. 8. Nach viermonatiger, gedeckter Einheilung wurde das Implantat freigelegt. Die definitive Versorgung – Vollkeramikkronen und individuelles Keramik- abutment verklebt auf einer Titanbasis CAD/CAD – wurde beim Hauszahnarzt realisiert. Eine gelungene Rekonstruktion, bei der alle Maßnahmen ausgeschöpft wurden, um die Implantation auf das Ende der Wachstumsphase zu legen.

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