Defektregeneration – ein Casebook

Defektregeneration – ein Casebook | 27 Erstveröffentlichung in „Implantologie Journal“- Oemus Verlag # 4/2020, S. 2-5 3. Ergänzt wurde der chirurgische Eingriff durch die Herstellung und Applikation von A-PRF Membranen, die aus dem venösem Eigenblut des Patienten (Choukron-Protokoll) gewonnen werden und so das Regenerationspotenzial, zum Beispiel durch die verschiedenen Wachstumsfaktoren, zusätzlich positiv beeinflussen. 5. Vor dem spannungsfreien Verschluss des Weichgewebes wurde der OPSitus mit einer resorbierbaren Kollagenmembran aus hochreinen Typ-I-Kollagenfasern (Mem-Lok RCM) abgedeckt. Die Fibrin-Clots waren unmittelbar nach der Zentrifugation in einer Box, durch das Eigengewicht des Deckels zu Membranen geformt. Diese wurden zur besseren Wundheilung - durch die Abgabe von Wachstumsfaktoren - auf die Kollagenmembrane gelegt [49]. 7. Für kleinere Bindegewebeaugmentationen ist die Rolllappentechnik vorteilhaft, da eine Entnahme am Gaumen entfällt. Die Mukosa wurde im Bereich des Implantats deepithelialisiert und die Papillen bei der Inzision nicht durchtrennt oder gelöst. Nach der Lappenpräparation stellte sich ein palatinal gestieltes Bindegewebetransplantat dar, das nach vestibulär in eine supraperiostale Tasche eingeschlagen und mit einem Gingivaformer gestützt wurde. 4. Simultan zur Implantation wurde das knöcherne Defizit mit allogenem Knochenmaterial (Maxgraft Granula / botiss biomaterials) augmentiert. Die Entscheidung für die Anwendung des allogenen Materials lag in der geringeren invasiven Entnahmemorbidität gegenüber der Gewinnung von ausreichendem autologen partikulären Knochen sowie in der positiven Performance der zügigen Knochenregeneration dieses Materials [48]. 6. Mit dem Ziel, die Ästhetik und Kieferkammkontur zu optimieren, sollte ebenfalls durch eine gleichzeitige Verdickung des Gewebes langfristig eine höhere Stabilität vor Rezessionen geschaffen werden. Dafür wurde im Zuge der Freilegung des Implantats die Rolllappentechnik angewendet. Die minimalinvasive Technik wird von Patienten in Kombination mit der Freilegung gut akzeptiert. 8. Im weiteren Behandlungsverlauf folgte nun zirka fünf Wochen später die prothetische Phase, die durch Abformung, Anfertigung und Eingliederung der Krone gekennzeichnet war. Die klinische Situation zeigt abschließend eine stabile Situation knapp 14 Monate nach dem Einsetzen des Zahnersatzes. Neben den doch vielfältigen Therapieoptionen entwickeln viele Operateure ihr eigenes Konzept und inkludieren zudem den Wunsch ihrer Patienten.

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