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Gastautor: Dr. med. dent. Jan H. Koch, Freising logo 30 • das CAMLOG Partner-Magazin • Juli 2013 TITELSTORY 4 FASZINATION IMPLANTATPROTHETIK – ERFOLGREICH SEIN AUF DIGITALEN WEGEN Der 3. CAMLOG Zahntechnik-Kongress am 20. April 2013 in Darmstadt war ein Aufbruchsignal in die digitale Zukunft. Erfahrene Zahntechniker und Zahnärzte zeigten den gut 700 Teilnehmern, wie sich handwerkliches Können mit CAD/CAM kombinieren lässt. Dabei standen Tipps und Konzepte für die tägliche Teamarbeit gleichberechtigt neben Visionen für eine erfolgreiche Zahntechnik – auch und gerade in Zeiten von Apps und weltweiter Vernetzung. „Es wird noch mehr Veränderungen geben, als wir heute vermuten.“ Für Michael Ludwig , Geschäftsführer der CAMLOG Vertriebs GmbH, ergeben sich für die Zahntechnik aus neuen Technologien zahl- reiche Chancen. Auch in Zukunft werden nach seiner Überzeugung handwerkliches Können und Fachwissen gefragt sein, die Arbeit werde aber vielfältiger und an- spruchsvoller. Diese Entwicklung locke ge- rade junge Menschen an. Im umkämpften Implantatmarkt habe CAMLOG mit iSy als erster Premiumanbieter ein Implantatsys- tem für einfache standardisierte Behand- lungskonzepte auf den Markt gebracht, das zudem konsequent auf digitale Prozes- se setzte. Mit DEDICAM ® biete CAMLOG nun ebenfalls die Möglichkeit der compu- tergestützten Individualfertigung. Reifenwechsel und Schnittstellen „Nicht die Behandlungsziele werden sich verändern, sondern die Werkzeuge, um sie zu erreichen.“ Daniel Edelhoff , gelernter Zahntechniker und Prothetik-Professor in München, glaubt fest an die digitale Zu- kunft: „Smartphones, Apps und Software- Upgrades gehören heute zum Alltag. Analog dazu wird es zunehmend Zahn- ersatz-Upgrades auf Basis digitaler Da- tensätze geben.“ Sein Team entwickelt eine entsprechende Methode für implan- tatgetragene Kronen: Wie bei einem Rei- fenwechsel lassen sich damit CAD/CAM- geschliffene Polymer-Veneers austauschen, zum Beispiel nach einer Beschädigung durch okklusale Überlastung (1). Für Edelhoff steht heute CAD/CAM für Qua- lität und Effizienz, manuelles Arbeiten für Kreativität und Ästhetik: „Unser Maßstab bleibt die Natur, die für einen Frontzahn inklusive Wurzel neun Jahre benötigt.“ Wer schon immer wissen wollte, wie Schnittstellen auf Software-Ebene funk- tionieren, erfuhr dies von Ralph Riquier , Remchingen. Der Zahntechnikermeister ist sehr aktiv in der Ausbildung und seit vielen Jahren Mitentwickler von CAD- und CAM- Software. Entscheidend für den digitalen Fluss seien so genannte Übergabedateien, zum Beispiel zwischen Intraoral-Scanner, CAD- und CAM-Software. Diese Datei- en enthalten häufig Zusatzinfos, die den Workflow erleichtern. Standardisierung ist laut Riquier wünschenswert, aber zeitauf- wendig, für offene Systeme müssen An- wender viel wissen. Lösungsmöglichkeiten seien zum Beispiel abgestimmte Prozess- ketten oder Portale. Sein Fazit: „Lernen Sie, in digitalen Prozessen zu denken!“ Ein Beispiel für diesen Lernprozess zeig- te der Prothetik-Spezialist Dr. Christian Hammächer (Aachen). Zur digitalen Über- tragung des Austrittsprofils einer implan- tatgetragenen Frontzahnkrone scannte er intraoral einen Scankörper im individuell ausgeformten Weichgewebstrichter. Zu- sätzlich scannte der Zahntechniker im La- bor das individualisierte temporäre Abut- ment und die temporäre Klebebrücke. Für die Herstellung des definitiven CAD/CAM- Abutments und der definitiven Krone wur- den die beiden Datensätze gematcht. Das Verfahren funktionierte, ist aber noch als experimentell einzustufen. Unabhängig vom Prozessweg liegt für Hammächer der Schlüssel zu erfolgreichen, ästhetisch ge- lungenen Versorgungen in der Chirurgie: „Wenn die Gewebe nicht richtig vorbereitet sind, wird es mit der Prothetik schwierig.“ Dr. Christian Hammächer , Aachen

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