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logo 45 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2019 logo 45 • das CAMLOG Partner-Magazin • Dezember 2019 TITELSTORY TITELSTORY 6 7 werden meine Nachfolger genauso viel Aufmerksamkeit schenken wie ich. Was in den letzten Jahren deutlich anspruchsvoller geworden ist, ist das Umfeld, in dem wir tä- tig sind – sowohl technologisch, Stichwort Digitalisierung – als auch vom Marktumfeld her. Wir be nden uns seit einigen Jahren in einer Phase der Konsolidierung und Kon- zentration. Viele der einst kleinen Start-ups sind heute Teil großer international agieren- der Unternehmen, deren Geschäftsbereiche nicht selten teils kooperierend, teil konkur- rierend zueinander im Verhältnis stehen. Die Rahmenbedingungen sind heute komplexer als gestern. Darüber hinaus hat sich auch CAMLOG durch das starke Wachstum der vergangenen Jahre verändert. Ich habe ver- sucht CAMLOG wie ein Familienunterneh- men zu führen, was zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch richtig war. Wir haben aber heute eine ganz andere Organisationsgrö- ße mit teils anderen Geschäftsmodellen. Deshalb ist es auch notwendig, CAMLOG heute mit einem international skalierten Geschäftsmodell anders zu betreiben als ein kleines Start-up Unternehmen. Dem tragen wir global durch unsere enge Zusammen- arbeit mit BioHorizons unter dem Dach der Global Dental Surgical Group Rechnung und gestalten unsere Zukunft proaktiv ge- treu dem Motto „Think global, act local“. Die Welt und auch unsere Branche bewegen sich rasant, Tempo und Komplexität haben enorm zugenommen. Aus diesen Gründen bin ich der Überzeugung, dass eine gewisse Arbeitsteilung auch auf Geschäftsleitungs- ebene absolut zeitgemäß ist. Ich sehe es so, dass mit mir eine sehr erfolgreiche Ära zu Ende geht, gleichzeitig aber mit Markus und Martin und dem gesamten CAMLOG Team eine neue und erfolgreiche Ära startet. Die Nähe zu deinen Kunden und zu deinen Mitarbeitern hat dich immer ausgezeichnet. Wie schafft man es, über 20 Jahre hinweg den CAMLOG Spirit aufrecht zu erhal- ten, der ja nach innen und außen abstrahlt? Ich bin dankbar. Für zwanzig Jahre, in denen ich ein loyales, zuverlässiges und hochmoti- viertes Team hatte, das mir als Geschäftsfüh- rer stets das Gefühl gegeben hat, nicht nur Mitarbeiter, sondern Sparrings-Partner und Unterstützer zu haben, welche mit großem Ehrgeiz und ungeheurem Einsatz immer versucht haben, das Unmögliche möglich zu machen. Bei dem Wachstum von CAM- LOG in den vergangenen Jahren war und ist es entscheidend, permanent die Augen und Ohren offen zu halten, um geeignete neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord zu holen und ins Team zu integrieren. Wer heute die besten Mitarbeiter haben will, muss ihnen Raum geben, sich zu ent- falten und eine Atmosphäre schaffen, in der sie sich wohlfühlen. Heute braucht es einen kooperativen Führungsstil. Dazu braucht man gute Kommunikation und viel Empa- thie. Ich habe früh gelernt, wie motivierend es für das Team ist, wenn man als Chef of- fen mit seinen Fehlern umgeht. Für mich ist Mitarbeiterführung eine Herzensange- legenheit. Mein Motto lautet: „Führen mit Herz, steuern mit Verstand“. Oder mit den Worten von Paul Claudel: „Nichts kann den Menschen mehr stärken als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.“ Denn aus Vertrauen wächst Selbstvertrauen. Die Be- geisterung für die eigene Firma, die eigenen Produkte und die Lust auf Neues machen den Unterschied. Wir haben heute eine aus- gezeichnete Mischung aus Professionalität und familiärem Charakter, aus Erfahrung und jugendlichem Esprit. Es ist uns gelun- gen, ein Team zu bilden, das in der „Cham- pions League“ der Dentalbranche mitspielt. Darauf dürfen wir stolz sein und das ist auch nicht nur mein Verdienst, sondern dazu ha- ben alle Mitarbeiter beigetragen. CAMLOG hat dir sehr viel zu verdanken. Wer waren zurückbli- ckend deine wichtigsten Wegbe- gleiter? Ich hatte in meinem Leben vier Mentoren, ohne die ich nicht da wäre, wo ich heute bin. Alle haben mich gefördert und unter- stützt. Sie haben mir immer ihr vollstes Ver- trauen geschenkt und mich machen lassen. Da war ganz am Anfang meiner Berufslauf- bahn Gerd Schulte, Geschäftsbereichsleiter und Aufsichtsratsvorsitzender der Degussa AG, dann Thomas Hölper – mit dem ich bei Metalor zusammengearbeitet habe und der wie schon erwähnt auch einer der Gründer von CAMLOG war. Und die letzten 15 Jahre Jürg Eichenberger, der nicht nur mein Men- tor war, sondern in der Zwischenzeit auch ein guter Freund ist. Mein längster und ganz persönlicher Ratgeber ist mein Patenonkel Rüdiger Lambert. Er begleitet mich seit mei- ner Jugend und hat mir die letzten 40 Jahre viele wertvolle Ratschläge gegeben. Durch unsere stundenlangen Telefonate versteht er heute fast so viel vom Dentalmarkt wie ich. Gibt es etwas, das du der CAMLOG Familie mit auf den Weg geben möchtest? Als wir CAMLOG vor 20 Jahren gründe- ten, haben wir versucht, ein Wertesystem, Regeln sowie eine Kultur zu etablieren, die auf Authentizität, gegenseitigem Respekt, Fairness, Offenheit, Vertrauen, Verantwor- tung und einem lösungsorientierten Ansatz aufbaute. Wir haben versucht, eine Stolz- Kultur zu schaffen. Ich denke, diese Kultur kann man bei CAMLOG und ALTATEC auch heute noch spüren. Diese Werte und der ungeheure Spirit müssen auch bei dem wei- teren Wachstum erhalten bleiben. Zudem ist Vertrauen meiner Meinung nach lang- fristig der wichtigste Differenzierungsfaktor für unser Geschäft. Das Vertrauen unserer Kunden in die Qualität unserer Produkte, die Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit unseres Unternehmens, sowie das Ver- trauen unserer Mitarbeiter in die Führung. Einer meiner Leitsätze ist: Zukunft braucht Herkunft. Die Vergangenheit ist wichtig. Sie gibt uns Identität. Sie vermittelt Werte, die es zu bewahren gilt. Und dennoch: Wir leben im Hier und Jetzt. Wir müssen heute handeln, um unser Morgen vorzubereiten. Nach vorne schauen, Dinge anschieben, die uns wichtig sind. Und die Gelegenhei- ten nutzen. Für wichtig halte ich auch, dass wenn Unternehmen größer und komplexer werden, es gilt, die Dynamik beizubehalten und externe Trends aufzunehmen. Wenn man gegen sie kämpft, kämpft man gegen die Zukunft. Nimmt man sie auf, bekommt man Rückenwind. Und zu guter Letzt: Ein- zeln sind wir nichts, im TEAM sind wir alles. Was macht der Privatmann Michael Ludwig nach CAMLOG und in welcher Weise wirst du CAMLOG verbunden bleiben? Mein Leben war bis jetzt immer vollgepackt mit Aufgaben, Terminen, Verp ichtungen und Aktivitäten. Jetzt freue ich mich darauf, es in Zukunft etwas entspannter angehen lassen zu können. Das erste, was ich im Januar machen werde ist ein 3-wöchiges Gesundheits- und Fitnessprogramm unter professioneller Anleitung. Zum einen, um ein bisschen Abstand zu gewinnen und zum anderen, um t in meine neue Lebenspha- se zu starten. Neben Familie und Freunden werde ich sicherlich auch mehr Zeit für Hobbies haben, wie zum Beispiel Segeln, Skifahren, Wandern, Städtereisen, Cabrio- Ausfahrten – und neben dem roten Sand werde ich auch öfter mal Gras betreten – nein, nicht bei den Wimbledon Seniors, son- dern eher auf dem Golfplatz. Ein weiteres Hobby bleibt natürlich die Wirtschaft. Am 21. März dieses Jahres wurde ich of ziell als Mitglied in den Senat der Wirtschaft Deutschland und Europa berufen. Innerhalb dieses renommierten Kreises versuche ich, meine Wirtschafts- und Branchenerfahrung zu Themen des Gesundheitswesens einzu- bringen und das Bewusstsein für die Zahn- medizin in den Gremien zu stärken. Und von CAMLOG werde ich mich erst gar nicht ganz verabschieden, sondern der Familie eng verbunden bleiben. Zum einen habe ich einen Beratervertrag über zwei Jahre unter- schrieben und zum anderen haben sich ja im Laufe der Jahre wie schon erwähnt viele freundschaftliche Beziehungen ergeben, die ich aufrechterhalten möchte. Bei der einen oder anderen CAMLOG Veranstaltung wird man mich sicher wiedersehen – und zwar nicht nur beim Oral Reconstruction Global Symposium in New York Ende April nächs- ten Jahres. Mehr wird heute aber noch nicht verraten. Eines ist ganz sicher: Langweilig wird es mir nicht. Lieber Michael, vielen Dank für 20 fabelhafte und prägende Jahre. Mit dem neuen Vertriebsgebäude, in dem ein offenes und kommunikatives „Multi-Space-Konzept“ realisiert wurde, zogen in Wimsheim auch ein Tisch-Kicker und eine Tischtennisplatte ein, um den Kopf für kreative Ideen frei zu bekommen. Sponsor: Michael Ludwig.

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