Sonderdruck, Dr. Ackermann K-L et al.

2 teamwork J Cont Dent Educ Im Fokus Mit Backward Planning zielsicher therapieren Teil 1: Implantat-prothetische Behandlungsbeispiele Ein Beitrag von Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Dr. Axel Kirsch, ZA Rainer Nagel und Ztm. Gerhard Neuendorff, Filderstadt In der state-of-the-art perio-implantat-prothetischen Rehabilitation sind Implantate mittlerweile ein integraler, unverzichtbarer Teil geworden. Diese „künstlichen Pfeiler“ werden im Verbund mit lebendem Gewebe (Knochen, Weichgewebe, Muskeln) nahezu kritikfrei verwendet. Doch eine perio-implantat-prothetische Versorgung kann nur so gut sein wie derjenige, der sie in ein prothetisches Behandlungskonzept einbindet. Fehlende Zähne und der damit unvermeidliche Verlust von Hart- und Weichgewebsstrukturen können nur durch eine alle Aspekte umfassende Therapie wieder hergestellt werden. Der Behandler muss den Umfang der Defekte sowie die damit verbundenen funktionellen und ästhetischen Veränderungen erken- nen, bewerten und gemeinsam mit seinem Team und dem Patienten eine für ihn optimale „restitutio ad integrum“ erarbeiten. Dazu ist es notwendig, das Ziel zu definieren, um von dort aus rückwärts zu planen (Backward Planning). „Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden” (Søren Kierkegaard ). In dem zweiteiligen Beitrag werden die Prinzipien des Backward Planning an Hand von Beispielen aus- führlich dargestellt. Indizes: Backward Planning, Biologische Breite, Einzelzahnersatz, Locator, teleskopierender Zahnersatz, therapeutischer Zwischenzahnersatz, Zahn-für-Zahn-Versorgung Interaktive Lerneinheit mit zwei Fortbildungspunkten nach den Richtlinien der BZÄK-DGZMK unter www.dental-online-community.de dem maximal möglichen, ultimativen Behandlungs- ziel und dem den Patientenwünschen und -möglich- keiten angepassten individuellen Behandlungsziel. Eine derartige Annäherung an die ursprüngliche, gesunde Situation und die erforderliche Projektion in eine Therapiesequenz wird als Backward Planning bezeichnet. Das heißt, das individuell gewünschte Behandlungsziel diktiert den therapeutischen Weg (Abb. 1). Eine derartige „Rückwärtsplanung“ bedingt immer einen Teamansatz (Chirurg, Protheti- ker, Zahntechniker, ZMF), da alle Aspekte, speziell prothetische („restoration driven implant place- ment“), in die Planung und somit in die gesamte Behandlung einzubeziehen sind. D Da Zahnverlust – aus welchen Gründen auch immer – eine mehr oder minder ausgeprägte Strukturverän- derung zur Folge hat, müssen im Zuge einer ange- dachten implantat-prothetischen Rehabilitation das Ausmaß des Knochenverlustes, die strukturellen Ver- änderungen der Weichgewebe und mögliche Funkti- onseinbußen Berücksichtigung finden. Idealerweise geschieht dies durch einen Vergleich der Ist-Situati- on mit der ursprünglich „gesunden“, naturgegebe- nen Situation. Die festgestellten diagnostizierten Defizite und Unterschiede stellen das Soll – also das Ausmaß der erforderlichen Kompensation für das perio-implantologisch-prothetische Wunschergebnis dar. Hierbei muss unterschieden werden zwischen

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