Sonderdruck DEDICAM 2013, Dr. M. Fischer

2 DEDICAM Sonderdruck Nr. 2 DEDICAM FALLBERICHT Ausgangsbefund und Implantation Die Patientin stellte sich vor 18 Monaten mit dem Wunsch nach einem harmoni- scheren Gesamtbild ihrer Zähne in unserer Praxis vor. In ausführlichen Gesprächen mit ihr entwickelte das Team ein Behandlungs- konzept für eine Totalsanierung. Nach der abgeschlossenen Parodontal-Therapie zeigten sich die beiden unteren linken Mo- laren als nicht erhaltungswürdig (Abb. 1) . Sie wurden schonend extrahiert und die Alveolen mit Collagenflies aufgefüllt [3]. Dies stützt das Weichgewebe während der Abheilung und verhindert die Resorption des Kieferknochens. Drei Monate später folgte die Insertion von zwei CONELOG ® SCREW-LINE Implantaten mit den Durch- messern 4,3 mm in regio 36 und 5,0 mm in regio 37. Wegen des benötigten Abstands zum Unterkiefernervkanal wurden 11 mm lange Implantate eingesetzt. Die offene Einheilung der Implantate wird bei stan- dardisierten, einfachen Implantationen bevorzugt [4; 5]. Dazu werden Bottleneck Gingivaformer auf die Implantate aufge- schraubt und das Weichgewebe um den „Flaschenhals“ dicht vernäht. Der koronal verjüngte Querschnitt der Gingivaformer ermöglicht eine Weichgewebsvermeh- rung während der Einheilphase (Abb. 2) . Die entstehende Manschette wird später durch die Gestaltung des Kronendurch- trittprofils nach koronal konditioniert. Dieser Weichteilüberschuss ermöglicht es, Pseudo-Papillen zu kreieren – ein großer Vorteil im ästhetischen Bereich. Während der Einheilzeit erkrankte die Pati- entin schwer, sodass die gewünschte tota- le Sanierung nicht durchzuführen war. Um die Kaufunktion zu optimieren, entschied das behandelnde Team, die beiden Implan- tate zu versorgen. Ohne einen Zweitein- griff zum Eröffnen der Implantate wurden diese nach zwei Monaten abgeformt. Die Bissnahme erfolgte in der statischen Ok- klusion über die Gingivaformer (Abb. 3) . Dadurch sind die Modelle beim Einarti- kulieren gut abgestützt und kippen nicht nach dorsal ab. Anschließend wurden die Gingivaformer entfernt (Abb. 4) und die Abformpfosten handfest eingeschraubt. Die offene Abformtechnik hat sich in un- serem Arbeitsablauf bewährt (Abb. 5) . Die CONELOG ® SCREW-LINE Implantate verfügen über einen selbsthemmenden Innenkonus (7,5°) und die CAMLOG Inde- xierung mit den drei Nuten im Implantat und den korrespondierenden Nocken am Abutment. Die Abformpfosten stellen ein sehr präzises und rotationsstabiles Trans- fersystem dar. Sie greifen nicht in den Ko- nus des Implantats ein, sondern liegen auf der Schulter auf. Ein konusbedingter Hö- henversatz ist somit ausgeschlossen. Erst beim Platzieren der Abutments kommt die Konuswirkung zum Einsatz. DEDICAM Implantatprothetik – vollanatomische Hybridabutmentkronen aus Lithium-Disilikat-Glaskeramik Abb. 1: Die Zähne 36 und 37 müssen wegen einer nicht behandelbaren apikalen Parodontitis extrahiert werden. Abb. 2: Nach drei Monaten werden die Implantate einge- setzt, sie heilen offen ein. Um zusätzliches Weichgewebe zu erhalten, wurden Bottleneck Gingivaformer eingesetzt. Dr. Michael Fischer, ZTM Benjamin Votteler, beide Pfullingen Der digital designte und maschinell hergestellte Zahnersatz auf hohem Qualitätsniveau ist eine Bereicherung für die Implantatprothetik. Verspricht doch die computergestützte Fertigung (CAM) eine werkstoffgerech- te Verarbeitung industriell hergestellter Rohlinge. Im nachfolgenden Praxisfall wird die Herstellung digital konstruierter, monolithischer Hybridabutmentkronen mit DEDICAM, der CAD/CAM Prothetik von CAMLOG, beschrieben. Die okklusal verschraubte Implantatversorgung zeigt in unserer Praxis Vorteile gegenüber zementierten Versorgungen auf Abutments [1; 2]. Bevorzugt eingesetzt werden Hybridabutmentkronen aus der Lithium-Disilikat-Glaskeramik IPS e.max ® CAD in Verbindung mit den CONLOG ® Titanbasen CAD/CAM.

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