Defektregeneration – ein Casebook

Defektregeneration – ein Casebook | 23 Erstveröffentlichung in PIP - Praktische Implantologie und Implantatprothetik # 6/2020, S. 8 -13 3. Das knöcherne Niveau an den Nachbarzähnen, ebenso wie die bukkale knöcherne Prominenz an den benachbarten Zähnen war erhalten. Das Weichgewebe zeigte einen dicken Biotypus mit einer ausreichend weiten Zone an befestigter Gingiva [41]. Die Darstellung des knöchernen Defekts erfolgte nach Präparation eines nach mesial tunnelierenden Mukoperiostlappens mit Übergang in ein apikales Spaltlappendesign. 5. Der Hohlraum wurde mit einer Mischung aus 70 % bovinem Knochenersatzmaterial, dem langsam resorbierbaren MinerOss X und 30 % patienteneigenen Knochenspänen, gewonnen mit dem Safescraper® Twist aus der defektnahen Umgebung, verfüllt. Das eingebrachte Augmentat wurde mit einer Membran abgedeckt und der OP-Bereich mit dem mobilisierten Mukoperiostlappen spannungsfrei und speicheldicht vernäht. 7. Die Implantatinsertion erfolgte protokollgerecht mit dem vollgeführten Guide-Verfahren. Dafür wurde der digitale intraorale Scan im Zuge der Implantatplanung mit der prothetischen Zielplanung und dem DVT-Datensatz zu einem virtuellen Planungsmodell überlagert und eine auf digitaler Basis erstellte Bohrschablone hergestellt. Eine achs- und positionsgerechte Insertion des Implantats erfolgte durch die Bohrhülse in der Schablone. 4. Im Sinne einer GBR Schalentechnik wurde die Mem-Lok RCM mit Titanpins bukkal und palatinal am Kieferkamm befestigt. Dadurch wird ein stabiler und weiter Raum zum Verfüllen mit Knochenersatzmaterial gewonnen. Der Kieferkamm kann gezielt in drei Dimensionen aufgebaut werden. Die Membran bietet Schutz vor einwachsendem Weichgewebe und ermöglicht die Migration von mesenchymalen Stammzellen für den Umbauprozess des KEMs. 6. Das chirurgische Re-entry erfolgte nach sieben Monaten und zeigte einen ausreichend dimensionierten Kieferkamm mit einem gut durchbluteten Regenerationsergebnis. Teilpartikel des langsam resorbierbaren bovinen Knochenersatzmaterials sind noch sichtbar. 8. Die postoperative radiologische Dokumentation zeigt das inserierte CAMLOG® SCREW-LINE Implantat (L 11 mm / Ø 3,8 mm). Die klinische Situation stellte sich nach drei Monaten mit einem voluminösen Kieferkamm und einer breiten Weichgewebszone dar [42]. Es erfolgte die Freilegungsoperation und das Einsetzen eines Gingivaformers. Anschließend wurde der Patient zu seinem Hauszahnarzt rücküberwiesen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTE0MzMw