Defektregeneration – ein Casebook

Defektregeneration – ein Casebook | 31 3. Um die Wundheilung zu unterstützen, wurde eine Fibrinmatrix, gewonnen über die Zentrifugation venösen Patientenbluts, über dem OP-Bereich eingebracht. Die Matrix enthält nahezu alle Thrombozyten, etwa 50 % der Leukozyten und zahlreiche weitere Wachstumsfaktoren (wie PDFG.IL1-ß, VEGF, TGF-ß), die die Heilung positiv beeinflussen, indem sie mit dem umliegenden Gewebe interagieren. Das Weichgewebe wurde spannungsfrei und dicht verschlossen. 5. Sechs Monate nach dem Knochenaufbau stellte sich beim Re-entry ein gut vaskularisiertes und ossifiziertes Augmentat dar. Der ursprüngliche Verlauf des bukkalen Alveolarknochens war mithilfe der Knochenschale anatomisch rekonstruiert worden. Die Osteosynthese-Schrauben und die Pins wurden entfernt. Die Präparation eines Mukoperiostlappens ermöglichte es, minimale Knochendefekte und weitere Maßnahmen im Sinne einer GBR umzusetzen. 7. Das Implantat sollte für die Dauer von vier Monaten gedeckt einheilen. Auf eine temporäre prothetische Versorgung der Lücke wurde in Absprache mit dem Patienten verzichtet. Nach 14 Tagen zeigte sich ein reizfreies periimplantäres Weichgewebe und die Nähte wruden entfernt. Die Freilegung des Implantats erfolgte mittels minimalinvasiver Stichinzision. 4. Zwei Wochen nach chirurgischem Knochenaufbau, Nachkontrollen und Wunddesinfektion, wurde die Naht entfernt. Die stabile Fixierung der Knochenschale sowie der Barrieremembran ermöglichte in den nächsten Monaten einen komplikationslosen Verlauf des Knochenumbauprozesses. Zum Implantationszeitpunkt zeigte sich klinisch ein breiter Alveolarknochen und ein dickes stabiles Weichgewebe. 6. Der Alveolarkamm war ausreichend breit für die Insertion eines Implantats (Ø 4,0 mm / L 10 mm). Die Implantatinsertion (CERALOG® Hexalobe M10) erfolgte protokollgerecht nach prothetisch orientierten Kriterien. Die Knochenqualität wurde klinisch mit D3 eingeschätzt. Es wurde eine gute Primärstabilität des Keramikimplantats erreicht. Die geringfügigen Knochendefizite wurden durch eine laterale Augmentation mittels GBR-Technik aufgebaut. 8. Nach der Ausformung der Weichgewebe und einer Nachkontrolle erfolgte die Rücküberweisung zum Hauszahnarzt für die Erstellung der Implantatprothetik. Nach der Abformung wurde der Patient in der Praxis mit Beschwerden erneut vorstellig. Das Implantat war gelockert und musste entfernt werden. Die Nachimplantation erfolgte mit einem Titanimplantat.

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