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logo 36 • das CAMLOG Partner-Magazin • September 2015 8 PRAXISFALL SOFORTVERSORGUNG EINES OBERKIEFERS AUF VIER IMPLANTATEN MIT DEM COMFOUR ™ SYSTEM Dr. Ferenc Steidl, Sömmerda und Bad Frankenhausen und ZTM Sebastian Schuldes, M.Sc., Eisenach Zahnlosen Patienten auf vier oder sechs Implantaten eine festsitzende Versorgung anzubieten ist nicht neu und war bisher mit dem CAMLOG ® VARIO SR System sehr gut möglich. CAMLOG hat im engen Austausch mit seinen Kunden neue, bis ins Detail ausgeklügelte Systemkomponenten für die Stegaufbauten entwickelt. Das Sortiment wurde um 17° und 30° gewinkelte Stegaufbauten in Typ A und B erweitert. CAMLOG hat VARIO SR Anwendern die neuen COMFOUR ™ Systemkomponenten vorgestellt und sie ihnen für die klinische Testphase zur Verfügung gestellt. Das Therapiekonzept des folgenden Praxisfalls ist die provisorische Sofortversorgung nach Extraktion von nicht erhaltungsfähigen und parodontal geschädigten Zähnen im Oberkiefer auf vier Implantaten nach dem Konzept von Prof. Dr. Paolo Maló [1, 2, 3] in Verbindung mit den neuen Komponenten des COMFOUR ™ Systems. Für den langzeitstabilen Erfolg einer Sofort- versorgung ist vor allem die Erfahrung des Behandlungsteam, bestehend aus Chirurg, Prothetiker und Zahntechniker von ent- scheidender Bedeutung. Sorgfältige Vor- untersuchungen und Indikationsstellung, das Wissen um die Handhabung der Sys- temkomponenten und die Positionierung der Implantate, um ein ausreichend großes Belastungspolygon zu erhalten, ohne dass anatomische Strukturen geschädigt wer- den sind zu erfüllende Kriterien. Die einge- brachten Implantate müssen für eine So- fortversorgung eine hohe Primärstabilität aufweisen und zwingend geschient bzw. verblockt werden. Bei Einhaltung dieser Kriterien bietet das Konzept eine sichere und vorhersagbare Versorgung mit nur ei- nem chirurgischen Eingriff. Der Ausgangsbefund Der Patient, 37 Jahre, Raucher wurde im Januar 2015 nach der Überweisung durch seinen Zahnarzt in unserer Praxis vorstel- lig. Die intraorale Ausgangssituation war durch eine insuffiziente Kunststoffklam- merprothese und parodontal geschädig- te Zähne im Oberkiefer gekennzeichnet. Trotz frühzeitig eingeleiteter Therapie zeigte sich im Verlauf keine wesentliche Besserung. Die stark beweglichen Zähne waren nicht erhaltungsfähig. Der Patient äußerte den Wunsch nach einer dauer- haft festsitzenden Versorgung und einem deutlich verbesserten ästhetischen Erschei- nungsbild. Ebenso wichtig war ihm wäh- rend der Einheilphase der Implantate ein festsitzender temporärer Zahnersatz. Nach einer sorgfältigen Fallanalyse und einem diagnostischen Set-up besprachen wir mit dem Patienten unser Therapiekonzept. Das Konzept beruht auf dem Maló-Cli- nic-Protokoll. Es hat sich in unserer Praxis nach der Extraktion nichterhaltungsfähiger Zähne in der Kombination mit der Sofor- timplantation und festsitzenden provisori- schen Sofortversorgung mit einer reduzier- ten Anzahl von Implantaten im zahnlosen Kiefer bestens bewährt. Die präoperative Phase Nach der umfassenden Patientenaufklä- rung und der Entscheidungsfindung er- stellten wir folgenden Behandlungsplan: • Professionelle Zahnreinigung mit Deep Scaling im Unterkiefer • Guided Surgery nach dreidimensionaler Implantatplanung und Schablonen- herstellung • Fertigung eines Langzeitprovisoriums aus CAD/CAM-Hochleistungskunststoff • Extraktion, Implantation und Sofortver- sorgung auf den Stegaufbauten des COMFOUR ™ Systems in einer Sitzung in Allgemeinanästhesie Zur Erstellung einer Scanschablone form- ten wir im Februar 2015 die Ober- und Un- terkiefersituation ab. Die Unterkieferzähne Abb. 1: Der Patient stellte sich mit einem insuffizienten Zahnersatz in der Praxis vor. Abb. 2: Die aktuelle Mundsituation zeigte parodontal geschädigte und nichterhaltungsfähige Zähne. Abb. 3: Das Oberkiefer-Situationsmodell wurde zur Erstellung einer Guide-Schablone vorbereitet indem Zahn 22 radiert wurde.

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