

Planung der CAMLOG
®
Implantatposition
ANAMNESE
EINLEITUNG
Generell unterscheiden sich Anamnese und Befunderhebung nicht von de-
nen einer anderen zahnärztlich-chirurgischen bzw. zahnärztlich-protheti-
schen Behandlung. Daher wird hier nur auf die spezifischen Erweiterungen
für eine perioimplantatprothetische Behandlung eingegangen.
In der allgemeinen, sozialen und speziellen (zahnmedizinischen) Anam-
nese werden allgemeinmedizinische Kontraindikationen und Krankheiten,
welche die Mikrozirkulation oder die OP-Tauglichkeit für die beabsichtigte
implantatprothetische Versorgung beeinträchtigen, berücksichtigt. Risiko-
faktoren wie Nikotin-, Alkohol- und Medikamentenabusus werden in ver-
trauensbildender Form evaluiert, diskutiert und dokumentiert. Die psychi-
sche und die psychosoziale Situation des Patienten gibt Aufschluß über
seine zu erwartende Fähigkeit zur Mitarbeit (Compliance) und beeinflusst
somit die Behandlungsplanung und Art des zukünftigen Zahnersatzes.
ALLGEMEIN
In der allgemeinen Anamnese sollen neben der Krankheitshistorie beson-
ders die regelmäßige Einnahme vonMedikamenten und das Vorhandensein
allgemeinmedizinischer Erkrankungen, die eine implantatprothetische The-
rapie beeinträchtigen können, abgeklärt werden.
SPEZIELL (ZAHNMEDIZINISCH)
In der speziellen Anamnese ist zu klären, wie es zum jetzigen Zustand des
stomatognathen Systems gekommen ist. Hieraus können sich Hinweise auf
evtl. noch nicht erkannte systemische Erkrankungen ergeben. Zur Einschät-
zung der Knochenqualität kann es von Bedeutung sein, ob schon einmal im-
plantiert wurde und/oder ob eine Augmentation vorausgegangen war.
BEFUNDAUFNAHME
KLINISCH
Neben allen standardmäßig erfassten extraoralen Befunden sind das Weich-
teilprofil bzw. die Abstützung der Weichteile (besonders im Oberkiefer) ein
entscheidendes Kriterium für die Gestaltung der Prothetik. Besteht eine
große Diskrepanz zwischen der notwendigen labialen Zahnposition und der
zu erwartenden Position des Implantats, so kann es aus Belastungsgründen
notwendig werden, einen herausnehmbaren Zahnersatz vorzuschlagen
(Steg, Doppelkronen, Kugelaufbau, Locator
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).
Intraoral wird die Erhaltungswürdigkeit aller Zähne geprüft. Neben der
Kontrolle auf pathologische Weichgewebsbefunde wird der Pflegezustand
evaluiert, um erste Informationen über die spätere Motivation zur Mitarbeit
zu gewinnen.
Statische und dynamische Okklusion, interalveolärer Abstand und Kieferre-
lation werden überprüft. Kiefergelenkerkrankungen sind vor Behandlungs-
beginn zu therapieren.
Alle Befunde, die auf eine erhöhte Belastung des Kausystems schliessen las-
sen (z.B. Bruxismus) müssen hinterfragt, dokumentiert und bei der prothe-
tischen Planung berücksichtigt werden.
In den unbezahnten Kieferabschnitten ist der Zustand der Weichgewebe
(Breite und Dicke der befestigten Gingiva) zu prüfen und die Ausdehnung
des Kieferkamms in Bezug auf mögliche Implantatlager zu bewerten.
RADIOLOGISCH
ZAHNFILME
Für eine Erstbeurteilung des Knochenangebots sind bei Einzelzahnlücken
oder kleinen Schaltlücken Zahnfilme ausreichend. Die parodontale Situa-
tion der verbleibenden Zähne ist kritisch zu prüfen, da sich aus eventuellen
parodontal infizierten Taschen pathogene Keime zur Infektion der Implan-
tatlager rekrutieren können.
ORTHOPANTOMOGRAMM
Als Basisinformation kann auch ein OPG angefertigt werden. Zusatzinfor-
mationen liefern, je nach Situationsaufwand, Zahnfilme, Fernröntgen-Sei-
tenaufnahmen oder Computer-Tomogramme.
FERNRÖNTGEN-SEITENAUFNAHME
Anfertigung bei großen sagittalen Differenzen und bei geplanter Knochen-
entnahme im Kinnbereich.
COMPUTERTOMOGRAMM/DIGITALES VOLUMENTOMOGRAMM
Das CT/DVT dient der erweiterten radiologischen Diagnostik und dem Er-
stellen von Rohdaten für eine computerbasierte Augmentations- und Im-
plantatplanung. Es ermöglicht eine dreidimensionale Beurteilung der Lage
von anatomischen Strukturen und kann Auskunft geben über die Dichte des
vorhandenen Knochens (bei DVT nur relativ oder über eine Kalibrierung).
Die erhöhte Strahlenbelastung gegenüber rein zweidimensional darstellen-
den Verfahren erfordert eine strenge Indikationsstellung.