CAMLOG Fallbericht Dr. Spiekermann, ZTM Preußler und ZT Neveling
März 2019 | PRAXISFALL PRAXISFALL | März 2019 6 7 18. Nach Abnehmen der Bohrschablone wird ein CAMLOG Scan-Körper einge- schraubt. Sehr gut erkennbar ist das leicht distobukkal orientierte Knochendefizit (vgl. Lage der Wurzeln der Nachbarzähne in Abb. 1). Mit einem intraoralen Scanner (3Shape TRIOS, 3Shape) wird die Implantatposition digital bestimmt. 22. Die Überlagerung zeigt für den virtuellen und realen Scan-Körper eine sehr gute Übereinstimmung. Die Abweichung beträgt nur 0,1-0,2 mm (grüne Kreise bukkal-zervikal). Die orangen Linien entsprechen dem intraoral gescannten Abut- ment (vgl. Abb. 21). 26. Unmittelbar nach Verschrauben der temporären Abutmentkrone zeigt sich die typische Anämie des umgebenden Weichgewebes. Am bukkal-zervikalen Kronen- rand verbleibt Raum für das Einwachsen von Weichgewebe (vgl. Abb. 11). 20. Die Panoramaschicht-Aufnahme zeigt die korrekte parallele Ausrichtung der Implantatachse zu den benachbarten Zähnen. Die vertikale Position des maschi- nierten Schulterbereichs befindet sich mittig-bukkal und etwas apikal des Kno- chenniveaus (vgl. Abb. 18) [16]. Diese relativ weit apikale Position begünstigt eine optimale Gestaltung des Emergenzprofil von der Implantatschulter in Richtung zervikalem Weichgewebsrand. 24. Nach vier Monaten Einheilzeit ist das Implantat bereit für die Freilegung. Buk- kal ist ausreichend befestigte Mukosa vorhanden. Bei Zahn 12 ist aus dieser Pers- pektive sehr gut die inzisale Abplatzung erkennbar, die durch das Trauma bedingt ist. 19. Die vollguided Insertion trug dazu bei, eine geeignete dreidimensionale Implan- tatposition zu erreichen [8]. Die bukkale Implantatschulter liegt in Bezug auf den Zahnbogen zirka 2 mm palatinal, der Abstand zu den benachbarten Zähnen beträgt ebenfalls zirka 2 mm [14]. Das Knochendefizit wurde mit Knochenpartikeln gefüllt und der Knochendefekt aufgebaut. Als Resorptionsschutz wurde der Bereich mit bo- vinem Knochenersatzmaterial überschichtet und mit einer Membran abgedeckt [15]. 23. Die auf einer CAMLOG ® Titanbasis CAD/CAM verklebte PMMA-Abutment- krone wurde im Bereich des Emergenzprofils gegenüber der zunächst gelieferten Version (Abb. 15 und 16) noch angepasst und zunächst konkav gestaltet (Holm Preußler, vgl. Abb. 11-13). 27. Von inzisal ist vor Verschluss des Schraubkanals ebenfalls eine deutliche Anä- mie zu erkennen. Um eine funktionelle Überlastung zu vermeiden, wird die Schnei- dekante während der temporären Phase noch etwas gekürzt (vgl. Abb. 16). Für einen kontinuierlichen Übergang von der Implantatschulter in Richtung koronal modifiziert der Zahntechniker das Emergenzprofil vier Wochen später durch Antra- gen von Komposit. 21. Um die Präzision der virtuellen Positionsbestimmung zu prüfen, werden die bei- den verfügbaren Datensätze überlagert. Die orangen Flächen und Linien entsprechen dem intraoperativen Scan, die hellblaue Linie dem Umriss des virtuellen Scan-Abut- ments aus der Bibliothek. Der grüne Stab symbolisiert die virtuelle Implantatachse auf Basis der intraoralen Positionsbestimmung. Die sich kreuzenden Linien in den radiologischen Darstellungen dienen der Projektion der ausgewählten Schnittebenen. 25. Die krestale Ansicht zeigt auch horizontal gute Dimensionen im Implantat- bereich. Im Rahmen der Freilegung wurde zur Weichgewebsverdickung ein Roll- Lappen präpariert. Dazu wurde zunächst die Epithelschicht über dem Implantat entfernt, nach palatinaler Präparation der deepithelisierte und gestielte Lappen in Richtung vestibulär geschwenkt und in einen bukkal präparierten Tunnel geschoben. 16. Obwohl die Einheilung geschlossen erfolgen soll, wird die langzeitprovisori- sche Krone bereits intraoperativ einprobiert. Ohne Einschleifmaßnahmen zeigt sich eine sehr gute Passung. Wegen der zervikalen Überkonturierung soll das Emer- genzprofil noch im Labor korrigiert werden. 17. Auch von inzisal sind die korrekte Kronenform, approximale Kontaktgestaltung und Ausrichtung im Zahnbogen zu erkennen. Die präzise Planung der Implantatpo- sition ermöglichte die Anfertigung einer klinisch passenden langzeitprovisorischen Krone.
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