Sonderdruck Implantologie Journal

sehrt bleibt. In den Envelope wurde eine volumenstabile Kollagenmatrix (Fibro-Gide ® , Geistlich) eingeschoben. Durch eine Überkonturierung des fazi­ alen Bereiches wurde die Resorption der periimplantären Gewebe kompen­ siert (Abb. 16). Auch die Ausbildung der biologischen Breite, die erst nach der Freilegung mit der Exposition des Implantates zur Mundhöhle in Gang ge- setzt wird, muss zu diesem Zeitpunkt schon berücksichtigt werden. Der damit einhergehende Knochenumbauprozess findet bis zur Stabilisierung der biolo­ gischen Breite nach vertikal und hori­ zontal statt. Der Implantatsitus wurde abschließend mit Kollagenflies abgedeckt und mit ei­ ner Naht (6/0) zugfrei vernäht (Abb. 17). EineRöntgenaufnahmewurde postopera­ tiv angefertigt (Abb. 18). Zwischenzeit­ lich wurde die patienteneigene Krone von basal minimal geglättet und mit­ hilfe des Indexierungsschlüssels in Form einer festsitzenden Marylandbrücke repositioniert (Abb. 19). Im Vergleich zu einem Komposit-/Acrylprovisorium erfolgt ein „echtes“ Weichgewebsat­ tachment an die Wurzeloberfläche und erhöht somit die Chance auf eine Stabili­ sierung des Weichgewebsprofils im peri­ implantären Bereich. Aus diesem Grund wurde im vorliegenden Patientenfall die Verwendung der patienteneigenen Zahnkrone einer Sofortversorgung des Implantates vorgezogen, obwohl die erzielte Primärstabilität eine sofortige Versorgung ermöglicht hätte. Acht Tage nach der Insertion wurden die Nähte entfernt. Zu diesem Zeit­ punkt zeigte sich eine anatomisch ausgeformte Attached Gingiva im Hei­ lungsprozess. Zur Freilegung drei Mo­ nate post OP war die periimplantäre Gewebekontur gut erhalten und basal anatomisch ausgeformt (Abb. 20). Mit einer minimalinvasiven Rolllappentech­ nik wurde das Implantat freigelegt, ein Gingivaformer aufgeschraubt und der patienteneigene Zahn in der ursprüng­ lichen Position refixiert (Abb. 21). Individualisierte CAD/CAM-Versorgung Zwei Wochen später erfolgte die Ab­ formung mit der offenen Löffeltechnik Abb. 23 Abb. 24 Abb. 25 Abb. 23: Röntgenaufnahme bei Abdrucknahme. – Abb. 24: Individuelles CAD/CAM-Zirkonoxidabutment mit Ti-Base und Lithiumdisilikatkrone. – Abb. 25: Röntgenkontrollbild nach Eingliederung der prothetischen Versorgung. Abb. 18: Das Kontrollröntgenbild postoperativ. – Abb. 19: Refixierung des patienteneigenen Zahnes als biologisch aktives Langzeittherapeutikum mittels präoperativ angefertigtemSilikonschlüssel. – Abb. 20: Gut erhalteneKontur dreiMonate postoperativ vor Freilegungsoperation. – Abb. 21: Minimalinvasive Rolllappentechnik und Refixierung des patienteneigenen Zahnes in die Ursprungssituation. – Abb. 22: Offene Abformung. Abb. 18 Abb. 19 Abb. 21 Abb. 20 Abb. 22

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