MinerOss® A – humanes Knochenersatzmaterial

Schnelle Integration und Remodelling

MinerOss® A ist ein aus menschlichem Spenderknochen hergestelltes Allograft. Wissenschaftliche Studiendaten zeigen, dass Allografts in der Anwendung den patienteneigenen Knochen am ähnlichsten sind. Sie integrieren schnell und haben das Potenzial für ein Remodelling.1–5

MinerOss® A wird von der Cells+Tissuebank Austria (C+TBA) in einem mehrstufigen Reinigungsprozess für die sichere Anwendung verarbeitet – nachdem das Spendergewebe einem stringenten serologischen Screening-Protokoll unterzogen wurde. Es besteht aus allogenem Knochengewebe und ermöglicht zuverlässige und vorhersagbare Ergebnisse zur Regeneration von Knochendefekten.

MinerOss® A wird hauptsächlich aus gespendeten humanen Femurköpfen gewonnen, die nach Hüftgelenkersatz-OPs eingeschickt und gescreent werden. Es ist als Granulat, Block und Platte erhältlich.

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Dank der natürlichen Zusammensetzung des Knochens, der mineralisiertes humanes Kollagen enthält, zeigt MinerOss® A eine hohe biologische Regenerationsfähigkeit in Kombination mit einem natürlichen Remodelling-Verhalten.2 Daher ist MinerOss® A eine hervorragende Alternative zur Knochenentnahme beim Patienten. Ein chirurgischer Eingriff zur Entnahme eines autologen Transplantats entfällt, wodurch die Morbidität für den Patienten verringert wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Produktmerkmale von MinerOss® A

Spongiöse und kortiko-spongiöse Produkte

Beim Herstellungsprozess von MinerOss® A werden hohe Sicherheitsstandards eingehalten, die eine Haltbarkeit von fünf Jahren bei Raumtemperatur (5–30 °C) gewährleisten. MinerOss® A wird als spongiöses und kortiko-spongiöses Granulat hergestellt. Die Spongiosastruktur ermöglicht einen schnellen Knochenaufbau bei eingegrenzten Defekten wohingegen die kortiko-spongiösen Produkte für mehr Volumenstabiliät außerhalb der Kontur sorgen.

  • Geschützter Gewebeverarbeitungsprozess erhält die Gewebeintegrität
  • Knochen von Humanspendern (Lebendspender: Femurköpfe; Post-mortem-Spender: Röhrenknochen/Diaphyse)
  • Natürliche Knochenzusammensetzung – mineralisiertes humanes Kollagen
  • Hohe biologische Regenerationsfähigkeit und natürliches Remodelling2
  • Osteokonduktive Eigenschaften unterstützen den kontrollierten Gewebeumbau
  • Haltbarkeit fünf Jahre bei Raumtemperatur (5–30 °C)

Hohe Patientenakzeptanz – kürzere Behandlungszeit

  • Kürzere Operationsdauer – durch den Verzicht eines zweiten chirurgischen Eingriffs zur Transplantatentnahme
  • Geringere Komorbidität – keine zusätzlichen postoperativen Schmerzen
  • Unbegrenzte Verfügbarkeit – keine Mengenlimitation wie beispielsweise bei intraoraler Entnahmestelle
  • Kein klinischer Unterschied in der endgültigen Integration im Vergleich zu autologem Knochen3, 5, 6

Ideal für folgende Indikationen

Regeneration und Augmentation

Die therapeutischen Maßnahmen zum Knochenaufbau werden abhängig von der Größe, den Begrenzungen sowie der Lage des Defekts festgelegt. Um volumenstabilen Knochen, zum Beispiel für die sichere Verankerung eines Implantats zu erzielen, wird der Defekt im Sinne der Guided Bone Regeneration aufgebaut. Bei der Augmentation großer beziehungsweise komplexer Defekte muss das Knochenersatzmaterial mithilfe einer Membran geschützt und stabilisiert werden, um die Wundheilung zu fördern und damit die Geweberegeneration ungestört stattfinden kann.


MinerOss® A eignet sich für die ...
 
  • Regeneration parodontaler knöcherner Defekte, auch nach Zysten oder Wurzelspitzenresektionen
  • Regeneration von Extraktionsalveolen und Lücken zwischen Alveolarwand und Dentalimplantaten
  • Sinusbodenaugmentation
  • horizontale Kieferkammaugmentation
  • dreidimensionale (horizontale und/oder vertikale) Augmentation des Kieferkamms

Regeneration von Extraktionsalveolen

Füllen der Alveole mit MinerOss® A in Kombination mit einer Kollagenmembran zur Volumenstabilisierung und Regeneration des Alveolarknochens.

Regeneration parodontaler knöcherner Defekte

Ist ein Knochenabbau an einem natürlichen gesunden Zahn erkennbar, kann das Hart- und Weichgewebe­defizit mit Biomaterialien wie MinerOss® A in Kombination mit einer Kollagen­membran regeneriert werden.

Regeneration von Lücken zwischen Alveolarwand und Dentalimplantaten

Die Jumping Distance, die Lücke zwischen Alveolar­knochen und Implantat, kann mit MinerOss® A gefüllt werden, um eine volumenstabile Knochenregeneration zu erzielen.

Herstellungsprozess von MinerOss® A

Hohe Sicherheitsstandards

Nach einer sorgfältigen Anamnese des Spenders wird durch eine Reihe stringenter serologischer Tests in Kombination mit dem Allotec® Aufreinigungsverfahren von C+TBA und der Sterilisation durch Gammabestrahlung eine maximal mögliche Sicherheit gewährleistet.

Zuerst werden serologische und nukleinsäurebasierte Tests (nucleic acid based tests, NAT) durchgeführt, um Infektionen festzustellen, bevor diese über Antikörperbildung sichtbar werden können. Während des Allotec® Aufreinigungsverfahrens werden potenziell vorhandene Viren inaktiviert und Bakterien zerstört, außerdem werden nicht-kollagene Proteine denaturiert.

Noch verbliebene lösliche Proteine werden anschließend durch eine oxidative Behandlung denaturiert, wodurch auch die potenzielle Antigenität eliminiert wird. Schließlich wird das Gewebe dehydriert – durch ein Lyophilisationsverfahren, das die Sublimation von gefrorenem Gewebewasser von fest zu gasförmig erleichtert. Dadurch bleibt die strukturelle Integrität des Materials erhalten. Der Lyophilisationsprozess ist ein anerkanntes und gut dokumentiertes Verfahren, durch das einerseits die Strukturmerkmale erhalten bleiben, andererseits die Integration des Transplantats verbessert wird.7, 8

Die mikroskopisch kleinen Poren im Material ermöglichen die rasche Rehydratation des Gewebes bei der Anwendung. Die abschließende Sterilisation durch Gammabestrahlung gewährleistet ein Sterilitätssicherheitsniveau (SAL-Wert) von 10–6 und stellt zudem die strukturelle und funktionelle Integrität des Produkts und seiner Verpackung sicher.


Der Allotec® Prozess

Unabhängige Validierung der kritischen Prozessschritte zur viralen Inaktivierung

Nach gründlicher Entfernung des umgebenden Weichgewebes, Fetts und Knorpels wird das Spender­gewebe in seine endgültige Form gebracht.

Die Entfettung des Spender­gewebes unterstützt die Penetration von Lösungs­mitteln bei den nachfolgenden Verarbeitungs­schritten.

Eine Behandlung mit Diethylether und Ethanol von unterschiedlicher Dauer führt zum Auslaugen zellulärer Komponenten und Denaturieren von nichtkollagenen Proteinen, wodurch potenziell vorhandene Viren inaktiviert werden.

Eine oxidative Behandlung führt zur weiteren Denaturierung von noch verbliebenen löslichen Proteinen, wodurch auch die potenzielle Antigenität eliminiert wird.

Die Gefriertrocknung konserviert die natürliche Struktur des Gewebes und erhält eine Restfeuchtigkeit von < 10 % aufrecht, sodass eine schnelle Rehydrierung und einfache Handhabung möglich ist.

Doppelte Verpackung und abschließende Sterilisation durch Gammabestrahlung garantiert eine 5-jährige Haltbarkeitsdauer bei 5-30 °C.

MinerOss® A
Produktbroschüre

Die Struktur von MinerOss® A

REM-Aufnahme von MinerOss® A bei 100-facher Vergrößerung zeigt die makroporöse Struktur.

REM-Aufnahme von MinerOss® A bei 500-facher Vergrößerung zeigt die mikroporöse Struktur.


Histologie einer MinerOss® A Biopsie

Entnommen 7 Monate nach Blockaugmentation

MinerOss® A ist an den leeren Kavitäten der Osteozyten erkennbar. MinerOss® A ist in die neu gebildete Knochenmatrix eingebettet.3,5,6

MinerOss® A (Stern), eingebettet in neu gebildetem Knochen. Neue Knochenmatrix ist umsäumt von Osteoblasten (Pfeile), die die fortschreitende Knochenbildung zeigen.3,5,6

BioHorizons Biomaterialien
MinerOss® A

Pflichtangaben

MinerOss® A wird bei Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen angewendet zur Transplantation als Ersatz für verloren gegangenes und insuffizientes Gewebe und zum Auffüllen und zur Stabilisierung von Knochendefekten in der Orthopädie, Unfallchirurgie sowie Kiefer und Gesichtschirurgie. Der Einsatz in weiteren Fachdisziplinen ist denkbar.

Mehr Informationen

Referenzen

1 Schmitt et al. Clin Oral Implants Res. 2013, 24, 576.
2 Solakoglu et al. Clin Implant Dent Relat Res. 2019, 21, 1002-1016.
3 Kloss et al. Clin Case Rep. 2020, 8, 5.
4 Wen et al. J Periodontol. 2020 Feb;91(2):215-222
5 Kloss et al. Clin Oral Implants Res. 2018, 29, 1163.
6 Tunkel et al. Clinical Case Reports 2020, 00:1-13.
7 Trajkovski et al. Materials 2018, 11(2).
8 Barbeck et al. Materials 2019, 12, 3234.