Komplikationsmanagement in der Implantologie


Die dentale Implantologie ist eine herausfordernde und anspruchsvolle Therapieform, die ein Spektrum von nahezu risikolos bis hin zu bleibenden Schäden bei Patienten umfasst. Um Patienten zu schützen und die Behandler ruhig schlafen zu lassen, ist es also unabdingbar, sich Gedanken über Behandlungsrisiken zu machen – und darüber, wie man sie reduzieren kann.
Wie wird ein Misserfolg in der Implantologie definiert? Wurde früher alleine die Osseointegration eines Implantats als Erfolg angesehen, so wird heute die ästhetische Implantatrekonstruktion mit funktionellperfektem periimplantärem Hart- und Weichgewebe als Erfolg gewertet. Misserfolge und Komplikationen unterliegen verschiedenen Kriterien. Diese können in biologischer Hinsicht, beispielsweise als Mukositis oder Periimplantitis, in technischer Art durch Kronen-, Abutment- oder Schraubenversagen oder auch aufgrund iatrogen verursachter Probleme auftreten. Mit dem Stand der heutigen Entwicklung und dem Wissen in der oralen Implantologie sollten Misserfolge nur noch selten auftreten und mögliche Komplikationen mit hoher Wahrscheinlichkeit gemanagt werden können. Vor jedem Behandlungserfolg steht jedoch ein exakt eruiertes Risikomanagement.
So zeigt Prof. Dr. Michael Stimmelmayr anhand von Fallbeispielen, wie durch eine sorgfältige prädiagnostische Planung und eine chirurgisch sachgerechte Vorgehensweise Misserfolge und Komplikationen reduziert werden können. Ein weiteres Erfolgskriterium ist die Erfüllung der Patientenerwartung. Es gilt abzuwägen, ob das Behandlungsziel in einem für Patienten vertretbaren chirurgischen und finanziellen Aufwand zu erreichen ist – und vor allen Dingen den ästhetischen Erwartungen der Patienten gerecht wird.

